Ich packe ungern mehr als nötig — und bei einem Städtetrip mit nur einem Handgepäckstück fühlt sich das fast wie eine kleine kreative Herausforderung an. Hier teile ich meine persönliche Methode: was ich mitnehme, wie ich es organisiere und welche Tricks mir helfen, unterwegs flexibel und entspannt zu bleiben. Diese Tipps sind aus vielen Kurztrips entstanden, manchmal mit strengen Billigfluglinien, manchmal mit Bahnreisen, und immer mit dem Wunsch, leichter zu reisen.
Meine Grundregel: Kleidung nach Schichten und Mehrfachnutzen
Für mich beginnt alles bei der Auswahl der Kleidung. Ich packe nach dem Prinzip: schichten, kombinieren, mehrfach verwenden. Das heißt konkret:
- Ein neutraler Mantel oder eine leichte Jacke, die zu allem passt (meine Lieblingsjacke ist eine wasserabweisende Parka-ähnliche von Uniqlo — leicht, warm genug und klein verstaubar).
- Drei Oberteile: ein T-Shirt, ein langärmeliges Shirt und ein feines Hemd/Bluse. Sie lassen sich tagsüber schichten und abends allein gut tragen.
- Zwei Hosen: eine Jeans und eine leichte, schickere Hose (z. B. eine schwarze Chino), die auch für ein Restaurant geeignet ist.
- Ein Kleid oder Rock, wenn ich möchte, dass ein Outfit für den Abend reicht.
- Unterwäsche für fünf Tage (ich trage gern atmungsaktive Materialien, die sich schnell waschen und trocken).
- Ein Paar bequeme Sneaker, die ich am Reisetag trage, und ggf. leichte Sandalen oder flache Schuhe im Gepäck.
Wichtig: Ich plane Outfits, nicht einzelne Teile. So erspare ich mir unnötige Teile und habe trotzdem Variationsmöglichkeiten.
Die richtige Tasche: warum Größe und Aufteilung zählen
Ein guter Koffer oder Rucksack macht den Unterschied. Ich reise am liebsten mit einem hochwertigen Kabinen-Rucksack (z. B. von Aer, Osprey oder Moleskine) mit folgenden Eigenschaften:
- Handgepäckmaß-konform (meist 55×40×20 cm bei vielen Airlines, aber vor Abflug prüfen).
- Gepolsterte Laptop-Sektion (praktisch für Stadtbesichtigungen und Cafés).
- Mehrere Fächer und Taschen für schnellen Zugriff auf Reisedokumente und Kleinkram.
Ein Rucksack ist für mich beim Städtetrip praktischer als eine Hartschale-Kabinentrolley, weil ich viel zu Fuß unterwegs bin und öffentliche Verkehrsmittel nutze.
Packtechnik: Rollen, Cubes und die Kunst des freien Platzes
Meine Lieblingskombination: Kleidung rollen + Packwürfel (Packing Cubes). Damit habe ich Ordnung und kann auf einen Blick finden, was ich suche. Ich verwende unterschiedliche Farben für Socken/Unterwäsche, Oberteile und Hosen.
- Kleidung rollen statt falten — spart Platz und reduziert Falten.
- Packwürfel stabilisieren den Inhalt und verhindern, dass alles durcheinandergerät.
- Schwere Teile unten, leichte oben; empfindliche Dinge immer in der Mitte.
Zusätzlich nutze ich noch einen kleinen faltbaren Tagesrucksack (z. B. von Sea to Summit), den ich in einer Außentasche verstaue. Er ist perfekt für Tagestouren oder als Extra-Bag für Einkäufe.
Was in mein Kulturbeutel gehört
Ich habe eine kleine Kulturbeutel-Checkliste, die sich bewährt hat. Wichtig ist, die Flüssigkeitenregeln für Flüge zu beachten (max. 100 ml pro Behälter, alles in einem durchsichtigen Beutel):
- Mini-Zahnpasta, Zahnbürste, Haarbürste.
- Reisegrößen meiner Lieblingspflege: Gesichtsreiniger, Feuchtigkeitscreme, Sonnenschutz (da spare ich nicht).
- Ein Multitool für Haare und Nägel (kleine Schere, Feile) — gut verpackt, damit es durch die Sicherheitskontrolle kommt.
- Ein kleines Parfum oder Roll-on, ein Deo, und ein Reise-Waschmittelpäckchen für spontane Handwäsche.
Technik minimal, aber durchdacht
Zu viel Technik ist Ballast, zu wenig ist unbequem. Das sind meine Essentials:
- Smartphone + leichte Powerbank (10.000 mAh reicht meist für einen ganzen Tag unterwegs).
- Kompaktes Lade-Set mit USB-C-Kabel, eventuell ein Multi-Adapter, wenn ich unterschiedliche Geräte habe.
- Kopfhörer (ich bevorzuge True Wireless für Bequemlichkeit) und ein kleines Paket Ohrstöpsel.
- Kamera? Nur wenn sie einen wirklich großen Mehrwert bringt. Mein Smartphone erledigt die meisten Fotos.
Dokumente, Geld & Sicherheit
Ich habe eine kleine Brieftasche, die ich immer im Rucksackfach trage, plus eine Geldbörse, die unter der Jacke Platz findet, wenn ich sie brauche. Sicherheit ist wichtig:
- Digitalisierte Kopien von Pass/Reisedokumenten in meiner Cloud und eine lokal gespeicherte PDF auf dem Handy.
- Debit- und Kreditkarte, etwas Bargeld in lokaler Währung.
- Kleiner Vorhängeschloss für den Rucksack bei Hostels oder längeren Stops.
Weniger ist mehr: Dinge, die ich bewusst nicht mitnehme
Ich lasse oft zuhause:
- Sperrige Handtücher (ich nutze meistens das Hotel/Hostel oder ein Mikrofaser-Reisehandtuch).
- Zu viele Kosmetikprodukte — ein Allround-Produkt ersetzt mehrere Einzelprodukte.
- Schwere Bücher — statt Papier nutze ich eBooks oder Hörbücher (Audible oder Libby sind bei mir beliebt).
Letzte Tipps für stressfreies Packen
Bevor ich zum Koffer greife, mache ich eine Liste — das verhindert Spontankäufe und Doppelungen. Noch ein paar praktische Routinen:
- Ich lege alle Teile auf das Bett nebeneinander und überlege, ob ich jedes Teil wirklich anziehen werde.
- Schnelle Handwäsche am Abend: Socken und Unterwäsche trocknen über Nacht an einem Handtuch.
- Packen am Vorabend vermeidet Stress am Reisetag.
- Flexibilität: Ich plane ein bis zwei „Ersatz“-Outfits für unerwartete Ereignisse (Regen, Restaurant-Einladung).
Reisen leicht zu halten bedeutet für mich nicht, auf Komfort zu verzichten, sondern clever zu wählen. Wer einmal mit nur einem Handgepäckstück unterwegs war, weiß: Man gewinnt erstaunlich viel Freiheit — weniger Warten am Gepäckband, weniger Sorge um verlorenes Gepäck, mehr Bewegungsfreiheit in der Stadt. Auf Petermueller PM schreibe ich öfter über solche Alltags- und Reisesachen — mit kleinen Hacks, persönlichen Anekdoten und meistens einem Blick darauf, wie man Dinge schöner, praktischer oder überraschender macht.